Hoffnung auf eine bessere Zukunft gibt es immer!

Eine der Grundüberzeugungen im lösungsfokussierten Kurzzeit.Coaching lautet, dass es
immer Hoffnung auf eine bessere Zukunft gibt. Ich kann diese Idee nicht schöner und
besser als mit folgender Geschichte ausdrücken:

In einem Interview berichtete Elspeth McAdam, eine mittlerweile pensionierte englische
lösungsfokussierte Kinder- und Familienpsychiaterin, von einem 14-jährigen Mädchen,
die in ihren jungen Jahren bereits sehr viele schlimme Dinge erlebt hatte. Als sie ihr
Behandlungszimmer betrat, wirkte sie sehr wütend und aggressiv und wollte sich nicht
einmal hinsetzen.
Sehr schnell sagte Elspeth McAdam zu ihr: „Wenn du nicht über deine Vergangenheit
reden möchtest, kann ich das absolut verstehen. Ich denke, du hast schon mit vielen
Menschen darüber geredet. Es ist absolut okay, wenn du nicht über deine Vergangenheit
reden willst. Lass uns über deine Zukunft reden.“
Und das Mädchen fragte: „Glauben Sie denn, dass ich eine Zukunft haben kann?“
Elspeth McAdam antwortete: „Ja! Das glaube ich. Erzähl mir von deinen Wünschen,
deinen Träumen und deinen Hoffnungen!“

Das Mädchen träumte davon, eine Prinzessin zu sein und in einem schönen Cottage im Norden von England zu leben. Und in diesem Leben, als Prinzessin, fühlte sie sich frei, glücklich
und sicher… Im weiteren Verlauf stellte sich heraus, dass die Prinzessin eine Sozialarbeiterin war, die Kindern half, die Schlimmes erlebt hatten.
Als Sozialarbeiterin musste sie ja offensichtlich einen Schulabschluss gemacht und eine
Universität besucht haben, also fragte Elspeth McAdam sie, auf welcher Universität sie
denn gewesen sei und welche Erfahrungen sie in ihrem Studium gemacht habe.
Das Mädchen „träumte“ auch davon, von all den schönen Erfahrungen und Momenten, die sie
an der Universität erlebt, was sie alles gelernt hat und von all den vielen Freundinnen und
Freunden, die sie dort kennengelernt hat. In ihrem Traum war sie 25.
Und dann fragte Elspeth sie: „Erinnerst du dich noch daran, als du 14 Jahre alt warst? Du
warst damals schon vier Jahre nicht mehr in der Schule. Wie hast du es geschafft, einen
Schulabschluss zu machen und auf die Universität zu gehen?“
Das Mädchen antwortete: „Die Ärztin hat mir dabei geholfen“.
Elspeth McAdam wurde neugierig und fragte nach, wie genau ihr denn die Ärztin dabei
geholfen habe.
„Die Ärztin hat in der Schule angerufen und gesagt, dass ich erst mal nur ab und zu am
Unterricht teilnehmen werde.“
Bei einer späteren Sitzung sagte das Mädchen: „Sie können die Schule jetzt anrufen!“
Und sie sagte ihr auch, was sie der Schule sagen solle, und genauso tat Elsbeth es. Und
sie vereinbarte einen Termin mit der Direktorin.
Elspeth McAdam fragte, wie es war, aus der Sicht der 25jährigen, als sie der Direktorin
gegenüberstand und sie ihr sagte, dass sie sich freue, dass sie wieder zur Schule
komme. Und auch das träumte das Mädchen und erzählte es ihr.
Und dieses junge Mädchen, voller Träume und Hoffnungen, ging zu dem Termin mit der
Direktorin… „and she managed that absolut brillinatly!“ (Orginal Elspeth McAdam).
Danach ging sie wieder zur Schule und nach ein oder zwei weiteren Sitzungen sagte sie,
dass sie nicht mehr zu weiteren kommen wolle.
Und als Elspeth fragte, was geschehen sei, antwortete das Mädchen: „Weil ich keine Patientin mehr bin.“ Und Elspeth antwortete: „Da hast du absolut recht!“

In den Folgejahren trafen sie sich ein oder zweimal im Jahr und unterhielten sich.
Irgendwann war aus dem Mädchen eine junge Frau geworden, die tatsächlich Sozialarbeit
studiert hatte. Bei einem dieser Treffen fragte Elspeth sie, was ihr dabei geholfen habe,
diesen Weg zu gehen, den sie als 14-Jährige begonnen hatte und sie antwortete: „Sie
haben mir geholfen. Sie gaben mir einen Traum, den ich nie für möglich gehalten hatte.
Sie gaben mir Hoffnung und Sie haben an mich geglaubt – Sie haben wirklich an mich
geglaubt.“

Und genau das ist es, was lösungsfokussierte Kurzzeit-Coaches tun: Sie helfen
Menschen dabei, wieder Hoffnung und Zuversicht zu erleben. So, dass damit
Lösungen und eine bessere Zukunft möglich sind.

Ähnliche Beiträge